Plasmapolieren von Schüttgut
Das elektrolytische Plasmapolieren [PeP] ist ein neues Verfahren, welches zum Reinigen, Entgraten und Polieren von Metallteilen verwendet wird. In einem einzigen Arbeitsgang werden Schweißnähte gereinigt, Verfärbungen entfernt, Oberflächen optimal poliert und Rauheitswerte von bis zu 0,01 μm erreicht. Darüber hinaus werden organische und anorganische Verunreinigungen mit minimalem Materialverlust entfernt, sodass die ursprüngliche geometrische Form des Objekts gut erhalten bleibt. Das Verfahren eignet sich daher besonders für Anforderungen an Glanz und Korrosionsbeständigkeit der Schmuck- und Uhrenindustrie sowie für hochwertige, anspruchsvoll glänzende Teile der Sanitär- und Elektroindustrie.
Zurzeit ist das Verfahren trotz vielversprechender Ergebnisse und Veröffentlichungen durch fehlende Automatisierung und Präzision auf kleine Serien beschränkt. Aufgrund von Prozessgegebenheiten wie Abschattung und Dampfblasenbildung wird zu einem Zeitpunkt jeweils nur ein Bauteil plasmapoliert.
Die Projektpartner AMtopus GmbH & Co. KG, Leukhardt Schaltanlagen Systemtechnik GmbH und das Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik nehmen sich diesen Problematiken an und haben ein Innovationsprojekt gestartet, dessen Ziel die Entwicklung einer Anlage zum kontinuierlichen Plasmapolieren von Schüttgütern ist. Mit diesem innovativen Ansatz können die Prozesszeiten pro Bauteil deutlich herabgesenkt werden und höchste Qualitätsansprüche, sowie ein hohes Maß an Flexibilität, in Bezug auf die Werkstückabmessungen, erzielt werden.
Im Zuge dieses Innovationsprojektes werden zusätzliche Herausforderungen angegangen, darunter die Sortierung und Positionierung der Schüttgüter, die dynamischen Kontaktierung der einzelnen Bauteile und die Regelung der automatisierten Prozesse.
Das Projekt ist am 01.01.2023 gestartet und wird durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand gefördert.